Stadtkirche
Beschreibung
Die evangelische Kirch in Bad Rappenau wurde 1887/88
erbaut aus Keupersanstein vom Kirchenbaumeister Hermann Bahagel nach dem sog. „Eisenacher Regulativ“. Dies bedeutet, sie ist
längsgerichtet und geostet und über einem Grundriss in Form eines
lateinischen Kreuzes, im Stil der Neugotik erbaut. Sie gehört zu den formvollendetsten und baulich mustergültigsten Kirchenbauten im neugotischen Stil.
Der Sandsteinbau misst 27 Meter in der Länge und 20 Meter in der Breite. Die Außenansicht von der Westseite wird dominiert von einem 47 m hohen Turm mit Zeltdach, in dessen Erdgeschoss sich der Haupteingang befindet. Der zweigeschossige Wandaufbau des Längsschiffes ist geprägt durch stichbogige Fenster im Erdgeschoss und hohe spitzbogige Maßwerkfenster im Obergeschoss. Hervorzuheben ist die originale Innenausstattung unter Verwendung gusseiserner Emporen- und Deckensäulen mit Blattwerk-Kapitellen, die mit einem eine Holzmaserung imitierenden Farbanstrich kaschiert sind. Zum 100. Jubiläum der Kirche im Jahr 1988 fand eine große Innen- und Außenrenovierung statt, in der die historische Innenraumgestaltung weitgehend wiederhergestellt wurde.
Im Chorraum an der Ostseite fällt das große, spitzbogige und fünfbahnige Chorfenster mit gotisierendem Maßwerk auf. Es zeigt die Auferstehung Christi im Stil der Schule der Nazarener, ein Werk des Heidelberger Glasmalers H. Beiler. Beachtenswert ist auch eine künstlerisch wertvolle Unterglasmalerei der israelischen Künstlerin Paula Mautner, die einen gotischen Christus darstellt. Der Taufstein stammt noch aus der Vorgängerkirche (ca. 1500).
Das vierstimmige Geläut stammt aus dem Jahr 1950. Die Kirchturmuhr stiftete 1890 der Bad Dürkheimer Salinendirektor Heinrich Ott, ein Sohn des Rappenauer Salinenmechanikers Johann Ott.
Für Inhteressierte finden regelmäßig öffentliche Stadtführugen statt. Die Termine finden Sie im Veranstaltungskalender unter www.badrappenau.de.
Kontakt
Adresse
Stadtkirche
Kirchplatz 3
74906 Bad Rappenau